Wie ein Schwimmbad funktioniert

Was steckt bloß drin, in so einem Schwimmbad?

Schauen wir uns das ganze doch einmal von unten an. Dank Nicole und Rainer ist das gar kein Problem!

Ganz unten im Keller wohnt die Technik ...und die haben wir besucht. Da unten seht ihr ein Beispielbild aus dem Schwimmbadkeller.

Ganz schön gruselig so ein Keller. In der Mitte rechts die Türe führt übrigens zur Notstromversorgung.

Zum ersten mal richtig interessant wird's aber bei diesem Schreibtisch und dem Drumherum. Mit den Meßgeräten hierdrüber wird ständig die Wasserqualität überprüft. Und am Schreibtisch kann man alles aufschreiben. Warum hier niemand sitzt? Tja, Rationalisierung. Heutzutage schreibt ein Computer alles mit.

Und was wird hier genau gemessen?

Dem Profi sagt der Name Depolux hier etwas. Das System misst neben dem Chlorgehalt und dem pH-Wert auch noch die Keimabtötungsgeschwindigkeit in mV (Redox).

Es gibt jeweils ein Gerät für das große Hauptbecken, für den Whirlpool und auch das Landebecken von der Rutschbahn und für die Kinderplantsche.

Durch die Türe links gehen wir später noch in den Schaltschrankraum.

So, jetzt kommen die anderen interessanten Sachen. Sehr interessant ist nämlich der Wasserkreislauf, wie ich finde.

Wasser welches im Schwimmbad überläuft, kommt zuerst einmal in einen Niveauauffangbehälter (Schwallkeller). Von hier wird es angesaugt. Das erledigen für die großen Becken die großen und für die kleinen Becken die kleinen Umwälzpumpen.

Wo's hingesaugt wird, sehen wir hier:

Die beiden blauen Behälter seitens des Durchgangs sind Wasserfilter. Kennt jeder von zu Hause, nur da heißen die Dinger Brita. Ganz so einfach hat's das Wasser hier nicht. Kurz vor den Filtern wird noch Flockungsmittel zugesetzt (auf Aluminiumbasis). So verwandeln sich diverse Körperausscheidungen in prima Flocken, die dann von den Filtern ausgefiltert werden. Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass das Personal jede Woche mehrmals die Filter abschaben muss, wird mir glatt schlecht.

Auch noch interessant ist hier in rot die Heizung (für Warmwasser in den Duschen und die Zentralheizungen im Gebäude) und in grau (hinter dem gelben Schlauch) der Durchlauferhitzer für Warmwasser im Becken.

Das Flockmittel steht übrigens hier im Schaltschrankraum, direkt neben der Lüftungsanlage.

Hier gibts auch Schwefelsäure. Damit wird der pH-Wert des Wassers reguliert (auf pH 7). Hilft Säure nicht, dann die Natronlauge nebenan (haben wir ja mal alle im Chemieunterricht gelernt). Jetzt fehlt noch was wichtiges im Wasser. Na? Richtig, Chlor (aus dem blauen? Kanister)!
Das wird (wie auch die anderen Stoffe) mit speziellen Dosierpumpen automatisch dem Wasser injiziert.

Die Injektionspumpen dürfen natürlich hier abgelichtet nicht fehlen.

So aufgehübscht kommt das Wasser wieder zurück ins Schwimmbad.

Im Schaltschrankraum gibts natürlich auch jede Menge Knöpfe, Schalter und Lampen. Prinzip Enterprise eben. Wer hier noch durchblickt, der verdient wahrlich den Titel "Bademeister/in".

Hinten in der Ecke gibts ein paar Wasserleitungen für frisches Wasser (das blaue sind ALLES Wasserzähler!).

Und rechts daneben auch ein Gasrohr in gelb.

Heizungsrohre gibt's auch wie Sand am Meer. Faustregel: Je mehr Heizung desto mehr Rohr!

Und hier noch ein Schmankerl der besonderen Art. Ein Whirlpool von unten!

Na dann viel Spaß, kleiner Kerl!